LOGITALES Magazin

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Zehn Tipps, wie man eine
gute Vorleserin wird.

Eine kleine Anleitung.

Leselänge:

28.07.2021 von Nuriza Kramer.

Hallo liebe Eltern,

Heute möchte ich Ihnen Tipps geben, wie Sie richtig gut, lebendig und interessant aus Büchern vorlesen können.

Vorlesen ist für Kinder sehr wichtig. Sie entwickeln ihren Sprachschatz, lernen konzentriert zuzuhören und entwickeln eine große Liebe zu Büchern. Vorlesen fördert bereits zu einem frühen Zeitpunkt die Lesefähigkeiten.

Wählen Sie auf jeden Fall ein Buch aus, dass Ihren Kindern gut gefällt. So gibt es keine Langeweile.

Mit 10 einfachen Regeln können Sie das Vorlesen für die Kinder zu einem Erlebnis machen:

1. Gutes Spielen
Sie brauchen keine Schauspielausbildung, aber Sie sollten Wert darauf legen, dass den kleinen Zuhörern Ihre „Aufführung“ wirklich gefällt. Das erreichen Sie am besten, wenn Sie sich in die Charaktere hineinversetzen. Wenn Sie möchten, können Sie zusätzlich Ihre Stimme verstellen, und Ihre Worte durch Mimik und Gestik unterstützen. Kinder lieben das! Manchmal sprechen Sie dröhnend laut, und manchmal flüstern Sie leise wie ein Mäuschen.

Man muss nicht immer im Sitzen vorlesen. Spielen Sie es ihren Kindern vor, wenn eine Figur in der Geschichte rennt oder tanzt. So wird eine Geschichte sehr lebendig und Sie werden begeisterte Blicke ernten.

2. Spaß am Vorlesen zeigen
So zeigen Sie Ihren Kindern, dass Bücher mehr sind als eine Ansammlung von Bildern und Buchstaben. Lesen Sie das Buch schon vorher durch und machen Sie sich Gedanken über das „Spiel“. Dabei sollten Sie verschiedene Stimmen ausprobieren und proben. Wenn Sie das Buch gut ausgewählt haben und die Geschichte lieben, wird Ihr Enthusiasmus beim Vorlesen die Kinder schnell anstecken.

3. Stellen Sie sich die Szene vor
Bilder werden über die Sprache transportiert. Das wussten schon die alten Griechen. Deshalb gab es Geschichtenerzähler, die ein hohes Ansehen genossen.

Stellen Sie sich die Szene bildlich vor. Wenn es in der Geschichte Nacht wird, werden Sie leiser und ruhiger sprechen. Wenn die Sonne scheint und die Heldin der Geschichte auf einer Wiese herumtollt, werden Sie fröhlich und mit viel Energie genau das ausdrücken. Lassen Sie einfach Ihre Fantasie spielen. Wenn Ihre Heldin traurig ist, darf sie ruhig schluchzen und ein kurzer Blick auf die imaginären Regenwolken an Zimmerdecke wird Ihre Kinder begeistern. Sie werden nie wieder einen anderen Vorleser haben wollen.

4. Bauen Sie sich eine Bühne
Gutes Vorlesen ist fast wie ein kleines Theaterstück. Was benötigt man dazu? Genau, eine Bühne! Mit Kissen und Decken können Sie zusammen mit den Kindern eine wunderbare Bühne gestalten. Vielleicht sogar so ähnlich wie auf unserem Bild zu sehen ist.

5. Improvisieren ist erlaubt
Sie müssen sich natürlich nicht genau an den Buchtext halten. Im Mittelpunkt steht immer der Zuhörer. Wenn Sie merken, dass die Aufmerksamkeit Ihres kleinen Publikums nachlässt, dann schmücken Sie die Szene einfach mit Ihren eigenen Worten aus. Involvieren Sie Ihre Kinder in die Geschichte. Fragen wie „Was sollte die kleine Katze jetzt machen?“ lassen die kleinen Zuhörer schnell in die Geschichte eintauchen.

6. Natürliches Sprechen
Wenn Sie sich einmal verhaspeln, ist das überhaupt nicht schlimm. Sie müssen auch nicht besonders deutlich sprechen. Ihre Kinder verstehen Sie im Alltag auch sehr gut. Sprechen Sie einfach natürlich, dann wird Ihnen das Vorlesen Spaß machen. Besonders, wenn Sie die begeisterten Reaktionen Ihrer Kinder bemerken. Und nicht vergessen: Übung macht den Meister!

7. Gefühle sind erlaubt
Die Gefühle Ihrer Helden sollten zu hören sein. So ein lebendiges und emotionales Vorlesen wird Ihnen beim ersten Mal wahrscheinlich komisch vorkommen, aber Ihre Kinder werden es lieben.

Schämen Sie sich nicht, Gefühle zu zeigen. Weinen, lachen, denken, kann man prima und sehr einfach spielen. Überwinden Sie Ihre Blockade und grunzen, schreien, pfeifen, heulen oder bellen Sie, wenn es in der Geschichte vorkommt. Je lebendiger, desto besser!

8. Lassen Sie sich unterbrechen
Wenn Kinder Fragen haben, umso besser! Das ist ein sicheres Zeichen, dass Ihre Darbietung den Kindern gefällt. Sie nehmen an der Geschichte teil und versetzen sich in die Welt des Buches. Klasse! Auch nach der Geschichte, die sich natürlich über mehrere Tage erstrecken darf, ist es schön, wenn man noch einmal über die Charaktere und die Geschichte redet.

9. Lassen Sie sich Zeit – seien Sie geduldig – werden Sie kreativ
Oft wird Ihre „Aufführung“ den Kindern so gut gefallen, dass sie immer wieder dieselbe Geschichte hören wollen. Das ist eine gute Gelegenheit, die Geschichte anders zu spielen, den Namen Ihres Kindes in die Geschichte einzubauen, oder sich ein anderes Ende auszudenken. Oder, ob Sie bei einer Schlüsselszene innehalten und die Kinder die Szene spielen lassen.

10. Nach Inspiration suchen
Wie setzte ich diese Tipps für mich nun um? Kein Problem. Hören Sie einfach einige Hörspiele- und Bücher an und achten Sie darauf, wie es die „Profis“ machen. Probieren Sie es danach selbst mal in einem stillen und entspannten Moment aus. Sie werden feststellen, dass diese Art des Erzählens gar nicht so schwer ist. Mit jedem Vorlesen werden Sie außerdem Ihre Erzähltechnik verbessern.


Vorlesen ist ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Wenn Ihnen das Vorlesen Spaß macht, wird es auch Ihren Kindern unglaublich gut gefallen.

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